Das Fundament von Glück

Das Fundament von Glück

Jul 19, 2025
Irgendwie suchen wir es alle. Das Glück. In unterschiedlichsten Formen, auf unterschiedliche Art und Weisen.
Aber am Ende wollen wir doch alle einfach nur glücklich sein.
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Was ist Glück ?

Oft verwechseln wir Glück mit Freude.
Unsere Gesellschaft ist im Moment noch in dem Irrglauben verankert, dass glücklich sein bedeutet, mit einem Dauergrinsen durch die Gegend zu laufen und jedem Menschen mit einer ausgelassenen Freude und Herzlichkeit zu begegnen.
Das ist meiner Meinung nach genau so naiv, wie zu denken, dass Liebe einfach da ist. (Siehe Artikel: Lieben)
Wir sind Menschen und Teil des Menschseins ist es, Begierden, Wünsche uns Sehnsüchte zu haben. Selbstverständlich können wir diese Hinterfragen, auf den Prüfstand stellen und uns Stück für Stück davon befreien.
Aber der Mensch ist und bleibt ein überaus komplexes Wesen und es liegt nicht in unserer Natur, nur Freude zu empfinden.
Und ganz ehrlich. Das würde uns auch nicht glücklich machen.
Die Substanz von Glück ist jedes einzelne Gefühl, das das Glück überhaupt erst mit Sinn erfüllt.
 
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Was ich in der Occitanie wahrgenommen habe ist ein großer Wille zu Leben. Die Leute wollen das Leben genießen und zur Gänze ausschöpfen. Sie arbeiten lediglich, um Leben zu können.
Was daraus resultiert ist eine Positivität und eine Wärme, die Einzigartig ist. Die Freiheit, sich dem Leben hinzugeben. Sich voller Leidenschaft in das Vergnügen zu schmeißen.
 
Aber dennoch: wenn der Wille zur Freude die Bereitschaft zur Reflexion des Negativen in uns verdrängt, hat die Freude nicht die bedingungslose Erfüllung, die sie haben könnte. Sie ist geprägt von der Angst, sie zu verlieren. Sie baut auf individuelle Bedürfnisse auf, die zu erfüllen sind. Es ist ein prächtiges Kartenhaus, das super funktionieren kann. Doch kommt eine Karte zu viel ins Wanken, kann alles in sich zusammen stürzen.
 

 
Immer wieder machen sich Menschen in meinem Umfeld bei meinen Posts Sorgen. Ganz vorne dran meine Eltern.
Mich verwundert das jedes Mal wieder, weil für mich meine Kunst und mein Ausdruck pures Glück sind. Mich in voller Ehrlichkeit zu zeigen (soweit das im Internet möglich ist), ist für mich eine einzige Erfüllung.
Auf dieser Reise, sowie in meinem Alltag erlebe ich regelmäßig ein auf und ab an Gefühlen.
Es gab eine Zeit, da habe ich versucht, das zu regulieren. Ich habe krampfhaft versucht, ein «normales» Spektrum an Gefühlen zu durchleben und das ganze in einem augenscheinlich «gesunden » Rahmen zu halten. Wenn es zu intensiv wurde, fühlte ich mich falsch, zu viel, außer Kontrolle.
Aber seitdem ich jedes Gefühl zulasse, durchlebe, aufschreibe und in Musik und Videos verarbeite, bin ich so glücklich, wie noch nie in meinem Leben.
Ich sitze am Straßenrand, heul mir einen ab und ich LEBE.
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Ja, es tut weh. Ein Schmerz, der manchmal unerträglich scheint. Der mich aufwühlt, lähmt oder mich innerlich zerreißt. Ein Herz, das so schwer ist, dass es jeden Meter zum Kampf werden lässt.
Aber wenn ich diesen Schmerz zulasse, bedeutet das, dass ich MIR zuhöre. Der Schmerz brodelt solange in uns, bis wir ihm Raum geben. Ob wir wollen oder nicht, er WILL gefühlt werden.
Und je weniger ich gegen ihn ankämpfe, desto mehr spüre ich eine Erleichterung in mir. Eine Dankbarkeit von mir an mich.
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Es wird Zeit, dass wir aufhören, so zu tun als wäre alles gut, während in uns drin ein Feuer tobt, das gesehen werden will.
 
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Wahre Freude braucht den Schmerz, um Bestand zu haben.
Wenn wir es schaffen, diesem Schmerz Raum zu geben, leben wir auch die Freude in einer Intensität, die schöner und erfüllender ist, als wir uns in unseren besten Träumen vorstellen können.