Ebene 1 + Ebene 2

Die beiden Ebenen sind ein Konzept, das ich entwickelt habe, um meine Wahrnehmungen einordnen, benennen und kommunizieren zu können. Es ging mir vor allem darum, ein Bewusstsein für E2 zu entwickeln um diese von E1 abgrenzen zu können.
Sie sind jedoch nicht klar voneinander getrennt, es ist mehr ein fließender Übergang.

Sei es in der Kommunikation oder in unseren Handlungen, es gibt nie nur eine Ebene. Sie sind immer miteinander verbunden.
Wir können nichts tun und sagen, ohne dass eine emotionale Ebene dahinter steht und wir können nichts fühlen, ohne dass es sich nicht irgendwie in Worten oder Taten äußert.

Ich habe lange darüber nachgedacht, ob Musik auf E2 statt findet. Es ist nämlich durchaus möglich auf faktischer Ebene die Parameter von Musik zu erlernen. Phrasierung, Dynamik, Artikulation etc. Das ist alles E1 und hier können wir bereits viel Musik finden.
Aber der entscheidende Teil von Musik ist der, den wir nicht benennen können. Der auf E2 statt findet. Das ist der Teil, den wir uns nicht mit einem „spiel doch mal auf diesen Ton hin“ erarbeiten können. Wir können faktisch nicht ausdrücken, was es ist, aber es berührt uns. Auch mit noch so viel musikalischer Kompetenz können wir nicht benennen, warum es uns anspricht, aber wir fühlen es.
E2 ist das, was eine Instrumentalistin von einer Musikerin unterscheidet.
Es ist hierbei gar nicht wichtig, ob wir ein Gefühl aus dem Moment ausdrücken (was ich in der Improvisation suche) oder ob wir die Gefühle eines Komponisten interpretieren.

In der Kommunikation ist es immer wichtig beide Ebenen mit einzubeziehen und sich beider Ebenen bewusst zu sein. Wir können unserem Partner noch so oft erklären, was wir uns von ihm wünschen. Wenn er nicht versteht, welches emotionale Bedürfnis dahinter steht und welche Einstellung wir uns von ihm wünschen, werden seine Handlungen leer und unzufriedenstellend bleiben.